09.04. Stalinistischer Terror und die philostalinistischen Tendenzen in der deutschen Linken

Vortrag von Dr. Christoph Jünke

Wer vom Kommunismus reden will, darf vom Stalinismus nicht schweigen. Den Stalinismus zu thematisieren, heißt vor allem über den den Großen Terror der 1930er Jahre zu reflektieren: Welche Rolle spielte der Terror in der Entstehung und Stabilisierung des sozialistischen Systems sowjetischer Prägung, war er episodischer oder systemischer Natur? Neben diesen Fragen wird es in dem Vortrag auch um die Schatten, die der Stalinismus geworfen hat, gehen. Also welche Diskussionen gibt es innerhalb der deutschen Linken darüber und wo lassen sich gar philostalinistische Tendenzen ausmachen.

Dr. Christoph Jünke ist Historiker, lehrt an der Ruhr-Universität Bochum sowie der Fernuni Hagen und ist politischer Publizist. Er gab unter anderen die Schriften Leo Koefflers heraus und promovierte zu eben dessen Leben und Wirken. Zusätzlich veröffentlichte Jünke als Autor „Der lange Schatten des Stalinismus: Sozialismus und Demokratie gestern und heute“ und „Streifzüge durch das rote 20. Jahrhundert“.

02.04. Lesung: „Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird“

“Na, das war ja nichts”, denken sich die Menschen. Erst hat uns der Kapitalismus ganz unglücklich gemacht und dann ist er auch noch ständig schief gegangen.” “Außerdem,” sagt ein Mensch laut, “haben wir den Kapitalismus jetzt wahrlich lange genug gehabt (200-500 Jahre lang nämlich) und das reicht ja nun wirklich. Es wird Zeit für was neues. Denn Abwechslung muss sein.”
Wir lesen für euch zur Einführung aus dem Buch „Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird“ von Bini Adamczak vor.

26.02. Refugees Welcome – Vernetzungsabend mit Asyl-Initiativen

(english version below)

Wir laden alle Menschen ein, die Interesse haben sich über Initiativen mit dem Schwerpunkt Asyl zu informieren. An diesem Abend werden die Gruppen kurz skizzieren, was sie machen und wie sich Interessierte einbringen können. Anschließend stehen die Vorstellenden für Gespräche zur Verfügung. Es geht uns nicht darum professionelle Sozialarbeit zu ersetzen oder mit ehrenamtlichen Engagement das Image der Stadt aufzupolieren. Hier hat die Stadt eine klare Verantwortlichkeit, die sie wahrnehmen muss. Trotzdem finden wir es wichtig direkt mit Menschen in Kontakt zu treten und wollen uns gegenseitig bilden, vernetzen und von einander lernen. Am 26.02. laden wir euch zu diesem Austausch ab 19:30 Uhr ins AZ Conni ein.

Kommt vorbei und bringt euch ein!

Bisher haben schon zugesagt:

  • Netzwerk Asyl Migration Flucht NAMF
  • Kontaktgruppe Asyl
  • KAMA (Kurse VON Asylsuchenden, Migrant_innen und Asylberechtigten )
  • e*vibes
  • Frauen-und Mädchengesundheitszentrum MEDEA
  • Medinetz-Dresden
  • Willkommen in Löbtau
  • Internationale Gärten Dresden
  • “Grenzen überwinden” Projekttage des Ausländerrates

Refugees Welcome – Networking Evening with Initiatives for Asylum

We would like to invite all interested people who want to know more about initiatives whose focus is on asylum. The meeting will serve as a platform for different groups to present themselves and to show how people can get involved. Afterwards, the groups will be available for further discussions.
However, the aim here is not to replace professional social work or to polish the image of the city with the help of voluntary work. In this regard, the responsibility still rests with the city which has to perform its duties. Despite this, we believe that it is important to get in touch with people. We want to exchange, create networks and learn from each other.

Therefore, we cordially invite you on Thursday 26th February 7.30 pm to AZ Conni.

Come by and get involved!

19.02. Fluchtgrund: Kapitalismus

Fluchtgrund Kapitalismus. „We are here because you destroy our countries“

Gespräch mit Mouctar Bah (Oury-Jalloh-Initiative Dessau)

Zwischen 1988 und 2014 starben an den Grenzen der Europäischen Union mehr als 20.000 Menschen. Die Staaten der EU und insbesondere Deutschland definieren „anerkannte“ Fluchtgründe und verhindern fast jeden legalen Zugang in den globalen Norden. Dabei nehmen sie den Tod, Folter und Traumatisierungen von Refugees in Kauf.

„Anerkannt“ werden derzeit politische Gründe, wie auch religiöse Verfolgung. Mit Bezugnahme darauf, wird der Fluchtgrund Kapitalismus institutionell wie auch im gesellschaftlich bestritten und umfassend kriminalisiert.

Angesichts kapitalistischer Konkurrenz- und Ausbeutungsstrukturen ist jeder Grund – auch ökonomisch motivierte Fluchtgründe – genuin politisch. Der Aktivist Mouctar Bah spricht über die Selbstorganisierung von Refugees in Deutschland, die sich gegen die systematische Unterdrückung und Ausbeutung, sowohl in ihren Ländern als auch hier wehren.

Initiative Oury Jalloh

gruppe polar

AusserKontrolle

19.02.2015, 20 Uhr, im AZ Conni, Rudolf-Leonhard-Str. 39

Reason for flight: Capitalism. „We are here because you destroy our countries“

talk with Mouctar Bah (Oury-Jalloh-Initiative Dessau)

More than 20,000 people died at the borders of the European Union between 1988 and 2014. The states of the EU and especially Germany define so called „legitimate“ reasons for flight – also to prevent a almost any legal entry to the global north. The states of the EU and especially Germany define so called „legitimate“ reasons for flight preventing almost any legal entry to the global north. Therefore death, torture and traumatization of refugees are accepted.

Currently „legitimate“ are political reasons as well as religious motivated persecution. Capitalism as a reason for flight is not accepted in the governmental institutions as well as in society.

However, under conditions of capitalistic competition and exploitation all reasons – also economic ones – are purely political reasons. The activist Mouctar Bah will talk about self-organisation of Refugees in Germany fighting against systematic oppression and exploitation in their countries and here.

Initiative Oury Jalloh

gruppe polar

AusserKontrolle

02/19/2015, 8pm, AZ Conni, Rudolf-Leonhard-Str. 39, Dresden

22.01. Frauen in der extremen Rechten

Spätestens mit der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds wurde es abermals offenbar: Auch Frauen engagieren sich in der extremen Rechten. Sie stehen dabei nicht hinter den Männern zurück, weder in ihren Ansichten, noch in ihren Taten. Trotzdem erntet das Thema rechte Frauen als Reaktion häufig kaum mehr als ein Schulterzucken. In der Veranstaltung soll einerseits angerissen werden wie das Thema Geschlecht szeneintern verhandelt wird, als auch wo sich Frauen in der extremen Rechten engagieren.

08.01. Antiromaismus und (Un-) Sichtbarkeit von Rom_nija und „Anderen“ in Ungarn

Inhalt des Vortrags bilden Auszüge aus internationalen Fotosammlungen und Fotoarchiven der Roma, wie z.B. Reproduktionen der Fotografien aus den Sammlungen des Ethnografischen Museums in Budapest und Private Familien Fotoalben sowie kritische Textanalysen:

– Wo sind die guten Gärtner_innen? Zur (Un-) Sichtbarkeit von Rom_nija und „Anderen“ André J. Raatzsch und Marett K. Klahn
– Fliegauf Bence: Der Vergiftete Brunnen. Alltäglicher Rassismus als logisches Nonsens
– Anita Csajók: Probleme der Repräsentation – Roma-Fotografie im ethnographischen Feld und im Ausstellungsraum.
– Interview mit Károly Bari: Ich bin ein Dichter auch in der Stille
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11.12. Rassistische Mobilmachung. Eine Analyse zu Pegida und anderen Asylgegnern in Dresden und Umland

Seit nun schon 7 Wochen tragen die selbsternannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) ihr rassistisches und fremdenfeindliches Weltbild jeden Montag auf die Straße.

Wir wollen mit euch diskutieren was für Inhalte hinter PEGIDA und den zahlreichen anderen Aktivitäten von Asylgegnern in den letzten Monaten stecken und wie man sich ihnen entgegenstellen kann. Dazu wird es einen Input vom ART Dresden geben.

18.12. Viktor Orbán und sein Traum von der Weltnation

Seit 2010 regiert die nationalkonservative Partei FIDESZ Ungarn. Andere Parteien spielen kaum eine Rolle, wie die Kommunalwahlen im Oktober diesen Jahres erneut bestätigt haben. Obwohl FIDESZ bei den Wahlen 2014 nur knapp 45% der Stimmen erhielt, besetzt sie aufgrund des neuen Wahlgesetzes zweidrittel der Sitze im Parlament. Diese Mehrheit benutzt Ministerpräsident Vitkor Orbán um die Gesellschaft nach seinen Vorstellungen zu formen. Sein selbsterklärtes Ziel ist es dabei das Mutterland zu stärken, um alle Ungarn und Ungarinnen in einer “Weltnation” zu vereinen.

Der Vortrag im Rahmen des OAT wird zwei Schwerpunkte haben. Erstens wird die ungarische Parteienlandschaft näher beleuchtet. Welche Parteien existieren noch in Ungarn? Welche Positionen vertreten sie? Gibt es überhaupt eine Opposition, die der FIDESZ etwas entgegensetzen kann?
Der zweite Schwerpunkt liegt auf dem Nationalismus in Ungarn. Welche Bedeutung hat der Begriff der Nation in der Gesellschaft? Was sind die Bezugspunkte in der ungarischen bzw. europäischen Geschichte, die als Identifikationsmerkmal herangezogen werden? Was bedeutet der von Ministerpräsident Viktor Orbán geprägte Begriff der “Weltnation”? Wie spiegelt sich das Konzept der Nation in der politischen Agenda der FIDESZ wider?

Vortrag in unserer Reihe Nationaler Wahn – Ungarn als Blutsgemeinschaft mit dem Schein einer Demokratie.

3.12. Ungarn als Blutsgemeinschaft und die Fidesz-Partei

Die etwa einstündige Dokumentation zeigt in welchem sozialen Klima es die national-konservative Fidesz-Partei schaffen konnte in Ungarn eine Zwei-Drittel-Mehrheit zu erreichen. Außerdem wird gezeigt welche Auswirkungen die nationale Stimmung auf die dort lebenden Romnja und Roma hat.

27.11.: Vortrag: Zwangssterilisation von Romnja – nationale Biopolitik und intersektionale Diskriminierung

Zwangsterilisationen sind nicht „nur“ nationalsozialistische Verbrechen, sondern global immer da aktuell, wo ethnische oder andere Minderheiten unterdrückt werden. Der Vortrag beleuchtet Fälle von Zwangssterilisationen an Romnja und berichtet von den Herausforderungen, diese Form der intersektionalen Diskriminierung an Roma-Frauen aufzudecken und zu ahnden.

Referentin: Jana Gottschalk forscht zu sozialer Ungleichheit und Diskriminierung im Kontext von Arbeit, Migration und Gesundheit mit besonderem Fokus auf Intersektionalität. Ihr empirischer Schwerpunkt liegt auf den Mechanismen und Praktiken von Diskriminierung in den postsozialistischen Ländern Mitteleuropas im Zusammenspiel mit nationalen und supranationalen Akteuren.

Start: 20 Uhr

AZ Conni, Rudolf-Leonhard-Straße 39, 01097 Dresden