05.05.: NSU watch Sachsen

Nach der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds im
November 2011 war die Empörung groß: die Bundeskanzlerin Merkel
versprach „vollständige Aufklärung“, selbst das bürgerliche Feuilleton
forderte die Abschaffung von Geheimdiensten, stellenweise wurde sogar
gesellschaftlicher Rassismus in den Blick genommen. Vier Jahre spter
bleibt davon nicht viel übrig: eine rassistische Gewaltwelle „besorgter
Bürger“ bricht sich in Deutschland Bahn, die Naziszene ist als legitimer
Bündnispartner akzeptiert und trägt dabei die NSU-Morde stolz vor sich
her, die Polizei zeigt sich immer wieder unwillig rassistische Gewalt zu
bekämpfen.
Anlässe gibt es also mehr als genug, um einen genaueren Blick auf die
angekündigten Konsequenzen nach dem Auffliegen des NSU zu werfen und ein
besonderes Augenmerk auf die Rolle der Untersuchungsausschüsse im Bund
und in Sachsen zu werfen.