Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft vor 1944

Vortrag und Diskussion mit Olaf Kistenmacher

Wir haben zum zweiten Mal Olaf Kistenmacher zum Offenen Antifa Treffen eingeladen. Diesmal um mit uns über Ursachen des Antisemitismus zu reden. Denn bereits vor den viel zitierten Werken von Horkheimer, Adorno und anderen, gab es Ansätze die es zu diskutieren lohnt.

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Alte Synagoge Dresden

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19.11. Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft vor 1944

Vortrag und Diskussion mit Olaf Kistenmacher

Wir haben zum zweiten Mal Olaf Kistenmacher zum Offenen Antifa Treffen eingeladen. Diesmal um mit uns über Ursachen des Antisemitismus zu reden. Denn bereits vor den viel zitierten Werken von Horkheimer, Adorno und anderen, gab es Ansätze die es zu diskutieren lohnt.

Es ist üblich, die Antisemitismustheorie 1944 mit der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno sowie Jean-Paul Sartres Überlegungen zur jüdischen Frage beginnen zu lassen, zwei Texten, die die Ursachen für Judenfeindschaft ausschließlich bei den Antisemiten sehen.

Schon 1894 schrieb jedoch Hermann Bahr: „Wenn es keine Juden gäbe, müßten die Antisemiten sie erfinden.“ Die Auseinandersetzung mit den Ursachen der Judenfeindschaft geht auf die rechtliche Gleichstellung im ausgehenden 18. Jahrhundert zurück. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich daraus eine wissenschaftliche Beschäftigung, die parallel mit der Entstehung einer Wissenschaft vom Judentum entstand.

Die deutlichste Kritik formulierten meist die Betroffenen; und so gehört zu den Leitfragen des Sammelbands Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft, inwieweit innerhalb der Kontroversen über den Judenhass und seine Ursachen auch über Formen und Bedeutung jüdischer Zugehörigkeit diskutiert wurde.

Olaf Kistenmacher (Hamburg) und Hans-Joachim Hahn (Freiburg) gaben gemeinsam kürzlich den Sammelband Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft – Zur Geschichte der Antisemitismusforschung vor 1944 heraus.

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Die Veranstaltung wird durch die Amadeu Antonio Stiftung gefördert.