04.06. Kommunismus oder Barbarei. Zur Notwendigkeit kommunistischer Kritik

Vortrag von Black Monday

Im Jahre 2007 bestätigte sich mit dem Ausbruch der aktuellen weltweiten Krise aufs Neue die Erkenntnis von Karl Marx, dass der alles beherrschende Zweck der kapitalistischen Wirtschaftsweise – die Akkumulation von toter Arbeit – im unlösbaren Widerspruch zum Mittel seiner Produktion, der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte, steht. Grund der Krise ist nicht etwa, dass zu wenig, sondern dass zu viel produziert wurde in Bezug auf die Verwertungsmöglichkeiten des Kapitals. Der real existierende und im Überfluss vorhandene konkrete Reichtum – Nahrungsmittel, Wohnraum, uvm. – steht einer Verarmung und Verelendung wachsender Teile der Weltbevölkerung gegenüber. Einhergehend damit spitzen sich rassistische und patriarchale Krisenideologien zu, von Pegida bis zum Islamismus.

Anstatt aber dieser wahnwitzigen Gesellschaftsform, welche zunehmend die Lebensgrundlagen der Menschheit untergräbt, den Kampf anzusagen, zieht sich der linke Diskurs zur Krise großteils zurück auf demokratische Phrasen und auf den Mythos der Möglichkeit einer Teilhabe im Bestehenden. Der Kommunismus, also die Ersetzung der Herrschaft des Werts und des Patriarchats durch die kollektive Selbstverwaltung der Menschheit, ist verbannt in die bloße Parole, wenn nicht sogar in den nostalgischen Blick zurück auf die kapitalistischen Modernisierungsdiktaturen des sogenannten Realsozialismus.

All dem entgegen möchten wir mit unserem Vortrag auf der Notwendigkeit der radikalen Kritik des Bestehenden beharren. In einem kurzen Durchgang durch die Marxsche Ökonomiekritik soll ein Erklärungsansatz für die aktuelle Situation gegeben, sowie auf die grundlegenden Bedingungen für eine Gesellschaft jenseits von Herrschaft und Profit eingegangen werden. Dass die Zeit dafür eilt, liegt auf der Hand: während die kapitalistisch sozialisierten Individuen, denen ihre Gesellschaft unter den Füßen wegbricht, quasi automatisch zu Pegida oder dem IS laufen, braucht Kommunismus eine bewusste Reflexion und Diskussionsprozesse, die nicht von selbst entstehen.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch der Kritik aktuell erfolgreicher Erklärungsmodelle im Zuge der Postwachstums-Bewegung. Diese erkennt zwar den Irrsinn einer Notwendigkeit von beständiger Ausweitung der Produktion auf Kosten der Menschheit, als Antwort auf diesen hat sie jedoch nur die schlechte Utopie einer kleinteiligen, ökologisch nachhaltigen Marktwirtschaft parat.

Die Gruppe »Black Monday« ist eine kommunistische Vereinigung aus Dresden.

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