Vortrag der Gruppe Gegen Antiromaismus Dresden
Rassismus gegen Rom_nja ist in Deutschland kein offenes Politikum. Im Wesentlichen wird er ignoriert. Auch in der deutschen Linken diskutiert kaum jemand über den Porajmos oder heutigen Antiromaismus oder unterstützt die Selbstorganisierung von Rom_nja. Das muss sich ändern, sieht man, was Rom_nja in ganz Europa und in Deutschland im Speziellen angetan wurde – und wird.
Zur Verdeutlichung der unfassbaren Zustände werden wir einen aktuellen Film des Aktivisten Kenan Emini (Kampagne ‚alle bleiben!‘ und Roma Center Göttingen) sehen.
Danach möchten wir mit euch ins Gespräch kommen – eure Interessen setzen die Schwerpunkte. Wir können über die Verfolgung und Ermordung von Rom_nja im NS, die fast unglaublichen Kontinuitäten nach ’45 und die Rolle Deutschlands in den Jugoslawienkriegen sprechen. Die Linie setzt sich fort bis zur heutigen Rede von „Wirtschaftsflüchtlingen“ und deren angeblich „sicheren Herkunftsstaaten“. Es sind Rom_nja gemeint, auch wenn sie nicht so genannt werden. Politiker reden sogar ungestraft von der ‚Konzentration‘ von Geflüchteten aus den Balkanstaaten in gesonderten Lagern.
Die heutige deutsche (Anti-Roma-) Asylgesetzgebung erkennt Antiromaismus nicht als Fluchtgrund an und beschleunigt stattdessen den Abschiebungsprozess. Rom_nja haben bis heute keinen sicheren Ort zum Leben in Europa.
Trotz der ihnen immer wieder entgegengebrachten Diskriminierung und Vertreibung organisieren und wehren sich Rom_nja. Und wie verhalten sich Linke (nicht) – und warum? Darüber und über mögliche und nötige Solidarität wollen wir abschließend mit euch diskutieren.